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Die erste Tagestour 2013 - Auf der jagd nach Fischbrötchen - Glückstadt und irgendwie weiter

Am 15.April 2013 war es endlich soweit. Die Eiszeit war vorbei. Nach gefühlten 200 Jahren im Packeis unter dunklem Himmel zeigte sich die Sonne über Schleswig-Holstein. Meine FJ hat vor einer Woche einen netten TÜV-Prüfer kennengelernt, der ihr den Segen für die nächsten zwei Jahre erteilte, ich hatte meinen ersten Urlaubstag, also stand der ersten, langersehnten Tour nichts im Wege. Das Ziel war Glückstadt bei Hamburg.

Glückstadt wurde 1617 von Christian den IV gegründet. Viele Häuser sind aus dieser Zeit noch erhalten

Im Winter muss meine alte Lady irgendwie gewachsen sein; ich hatte das Gefühl, dass ich mein Bein deutlich höher machen musste, um über die Sitzbank zu kommen, oder ist sie vor lauter TÜV-Segen-Stolz über sich hinausgewachsen?  Vielleicht waren auch meine Knochen noch eingefroren....

Als ich nach einigem Knochenknacken endlich die Reitstellung eingenommen hatte und den Knopf gedrückt hatte, der mein Stahlross zum Wiehern bringt, war der Winter vergessen. Ich war wieder unterwegs. Mein Weg führte mich über Nortorf und Itzehoe direkt nach Glückstadt. Unterwegs habe ich nur eine kurze Kippenpause gemacht, frühstücken wollte ich in Glückstadt, und zwar in Form eines Fischbrötchens belegt mit dem berühmten Glückstädter Matjes.

Ungefähr halb elf erreichte ich mein Ziel. Ich befand mich mitten auf dem Marktplatz, und hoffte, hier irgendeine Fischbude zu entdecken, aber außer einem Cafe, das auch Fischbrötchen anbot, konnte ich nichts entdecken. Also machte ich mich zu Fuß auf die Pirsch in Richtung Hafen.

Auf dem Marktplatz war kein Fischimbiss  zu sehen, nur das Cafe (ganz rechts im Bild)

Irgendwo am Wasser sollte doch irgendeine Fischküche zu finden sein. Stattdessen wandelte ich durch hübsche, fast 400 Jahre alte Gassen und kam nach kurzer Zeit am Hafen an. Auch hier....nichts! Aber dafür war alles schön anzusehen.

Häuserzeile am Hafen

Binnenhafen

Vielleicht habe ich zur falschen Zeit an der falschen Stelle gesucht (ich bin mir sicher, dass es irgendwo in Glückstadt Fischbuden gibt). Mir wurde nach einer knappen Stunde Fußmarsch ziemlich warm in der ersten Frühlingssonne und der Schweiß stand mir bereits auf der Glatze. UND HUNGER HATTE ICH IMMER NOCH! Also besann ich mich auf das Cafe am Marktplatz. Hier hatte ich die Wahl, ein Matjesbrötchen mit einem Fisch, oder gegen Aufpreis mit zwei Fischen zu bestellen. Hab ich so auch noch nicht erlebt. Ich entschied mich für die erste Variante und erhielt ein echt leckeres Brötchen, schön belegt mit wirklich leckerem Fisch und Salat. Ich war am überlegen, ob ich mir noch eines bestellen sollte, jedoch juckte es mir in den Fingern und stieg wieder auf meinen Bock. Eigentlich wollte ich die Stadt näher erkunden, aber der monatelange Moppedentzug sollte mich zwingen weiter zu fahren. Und ein zweites Fischbrötchenfrühstück sollte ich wohl irgendwo an der Küste finden...

Also fuhr ich über Brokdorf in Richtung Brunsbüttel, immer am Deich entlang. Eine ruhige, schöne Strecke mitten durch die Pampa, die keine allzu hohe Geschwindigkeit zulässt. Am AKW Brokdorf hielt ich kurz an. Irgendwie bedrohlich, totenstille Gegend, und in dem Ding werden Atomkerne gespalten.

AKW Brokdorf

Weiter ging es Richtung Brunsbüttel. An dieser Stadt bin ich jedoch vorbei in Richtung Burg gefahren, um hier die Fähre über den Nord-Ostsee-Kanal zu nehmen (übrigens: alle Kanalüberfahrten sind kostenlos)

Kanalfähre bei Burg

Auf der Nordseite des Kanals nahm ich Kurs Richtung Hochdonn, wo ich die gewaltige Eisenbahnbrücke, die über den Nord-Ostsee-Kanal führt, bewundern konnte. Ich stand direkt am Fuße der Brücke als ich die Fotos machte. Man beachte die riesigen Betonfundamente.

Von hier an startete ich einen Kanalslalom. Ich nahm die nächste Fähre Richtung Südseite, dann die nächste Richtung Nordseite usw., bis ich hungrig wie ein Wolf in Sehestedt ankam. Der direkt am Kanal liegende Sehestedter Imbiss ist unter Motorradfahrern als beliebter Treff bekannt und war auch heute am Montag gut besucht. Hier habe ich mir endlich die Falten aus dem Bauch gefressen. Auf der gesamten Strecke habe ich doch tatsächlich keinen Fischimbiss mehr gesehen.

Von hier aus machte ich mich über die Dörfer auf den Weg nach Hause, wo ich dann beim Absteigen bemerkte, dass sich mein Arschfett nach beiden Seiten verschoben hatte und ich mittlerweile auf den blanken Knochen, nur noch von Haut getrennt die Sitzbank meiner Fj gefoltert habe. Nach 9 Stunden auf'm Bock sah mein Hintern aus wie ein Butt (für nicht küstenerfahrene: Butt=Scholle, Plattfisch).

Alles in allem ne geile erste Tour mit astreinem Wetter, einer hübschen Stadt, die ich bestimmt nochmal genauer erforschen werde und einem Mopped, das mich mal wieder zuverlässig begleitet hat.... nur zu wenig Fischbrötchen....

Klabauterklaus 15.04.2013


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